Myanmar wählt neues Parlament - alles nur eine Farce?
ZDF
In Myanmar beginnt die erste Parlamentswahl seit dem Militärputsch vor fünf Jahren. Laut Experten eine Scheinwahl, die der Militärjunta nützt.
In Myanmar beginnen heute die ersten Parlamentswahlen seit dem Militärputsch vor fünf Jahren. Experten kritisieren sie als Scheinwahl, die die Macht der Militärjunta stärken soll. In Myanmar hat fast fünf Jahre nach dem Militärputsch eine höchst umstrittene Parlamentswahl in mehreren Phasen begonnen. Internationale Beobachter und Menschenrechtsorganisationen kritisierten das Votum bereits im Vorfeld als "Farce". Die von China und Russland unterstützte Wahl wird an drei Terminen durchgeführt, zwei weitere sind am 11. und 25. Januar geplant. Ergebnisse werden nicht vor Ende Januar erwartet. Die Armee hatte am 1. Februar 2021 geputscht und die demokratisch gewählte De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet - wegen angeblichen Wahlbetrugs bei einer vorangegangenen Parlamentswahl. Die Friedensnobelpreisträgerin wurde später zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Wo sie festgehalten wird und wie es ihr geht, ist unklar. Immer wieder gibt es internationale Forderungen, die frühere Freiheitsikone freizulassen. Gewählt wird größtenteils in Wahlbezirken, in denen die Junta die Macht hat. Schätzungen zufolge kontrollieren Widerstandsgruppen und Rebellen mittlerweile mehr als 50 Prozent des Landes. Regelmäßig kommt es zu schweren Angriffen und Massakern, unter denen vor allem die Zivilbevölkerung leidet.













