Wer vom Rekordpreis bei Schokolade profitiert und wer nicht
ZDF
Schokolade aus der Elfenbeinküste: Trotz hoher Kakaopreise verdienen Bauern wenig. Klimawandel, Handel und Politik verschärfen ihre Lage weiter.
Aus der Elfenbeinküste kommt ein Großteil des Kakaos, aus dem unsere Schokolade ist. Woran liegt es, dass die dortigen Bauern trotz Rekordpreise arm bleiben? Neugierig beißt Kakaobauer Daouda Diakité in den weich gewordenen Lindt-Weihnachtsmann, bevor er Stücke davon an seine Kinder verteilt. "Schmeckt wie Kakao", stellt Diakité fest. Seine Kinder greifen schon nach dem nächsten Stück, das Mitbringsel aus Deutschland kommt trotz 30 Grad in der ivorischen Provinz San-Pédro gut an. Diakité schaut nachdenklich. Obwohl er seit 30 Jahren Kakaobauer ist, probieren er und seine Familie gerade das erste Mal in ihrem Leben Schokolade. Die Elfenbeinküste ist einer der weltweit größten Kakaoproduzenten, knapp 40 Prozent stammen von hier. Trotzdem kennen viele Menschen den Geschmack von Schokolade nicht. Kakao ist hier Einnahmequelle, kein Genussmittel. Eine heimische Industrie gibt es nicht, Schokolade muss teuer importiert werden. Der Ausdruck "C’est Choco" steht in der Elfenbeinküste für Luxus. Diakité führt ZDF frontal durch seine zehn Hektar große Plantage. Als sein Vater sie vor 70 Jahren pflanzte, war Kakao ein sicheres Einkommen. Heute ist das anders. "Schau dir die Erde an", sagt er und nimmt eine Handvoll. "Sie ist rot. Wäre sie nährstoffreich, wäre sie schwarz."













