Wie radikal werden die Corona-Proteste noch?
ZDF
Demos in Wien und Rotterdam zeigen: Schärfere Maßnahmen gegen die Pandemie führen auch wieder zu heftigeren Protesten gegen eben jene Maßnahmen.
Es war über den Sommer etwas ruhiger geworden um die Gegner der Corona-Politik, die Querdenker und Impfverweigerer. Mit den wieder steigenden Fallzahlen und der drohenden Überlastung der Gesundheitssysteme in Deutschland und in anderen europäischen Ländern führen Regierungen erneut Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ein - und wecken damit auch vielerorts die Proteste wieder auf.
In Wien sind am Samstag Tausende Gegner der Corona-Politik zusammengekommen, um zu protestieren. Laut Polizei nahmen rund 35.000 Menschen an Demonstrationen gegen den Lockdown und die Impfpflicht teil. Der Protestzug legte am Samstagnachmittag weite Teile des Verkehrs in der Wiener Innenstadt lahm, 1.300 Polizisten waren im Einsatz, um Ausschreitungen zu verhindern. "Die Stimmung ist aufgeheizt", sagte ein Polizeisprecher. Es sei zu mehreren Festnahmen gekommen. Einige Teilnehmer warfen nach Beobachtungen von Medien Flaschen auf die Polizisten.
Die österreichische Regierung hatte am Freitag einen neuen Lockdown ab kommenden Montag beschlossen, außerdem soll es ab Februar 2022 eine Impfpflicht gegen das Coronavirus geben. Während die Ausgangsbeschränkungen für Geimpfte und Genesene am 13. Dezember wieder enden sollen, ist der Lockdown für Ungeimpfte unbefristet.