Warken: Mehr zuzahlen bei Arzneien wäre "nachvollziehbar"
ZDF
Die Krankenkassen zeigen sich mit dem Sparpaket der Regierung nicht zufrieden. Die Gesundheitsministerin hält dagegen.
Die Krankenkassen zeigen sich mit dem Sparpaket der Regierung nicht zufrieden. Ministerin Nina Warken hält dagegen und erläutert ihre Reformideen für das Gesundheitssystem. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken bringt für das nächste Krankenkassen-Sparpaket auch höhere Zuzahlungen in der Apotheke ins Gespräch. Zwar berate die Koalition gerade nicht über einzelne Ideen, sagte die CDU-Politikerin dem "Spiegel". "Ich halte einen solchen Schritt dennoch für nachvollziehbar, weil die Zuzahlung seit über 20 Jahren nicht angepasst wurde." Sie liegt derzeit bei mindestens fünf und höchstens zehn Euro. Sobald die von ihr eingesetzte Kommission im Frühjahr Vorschläge mache, werde ein Paket geschnürt, sagte Warken. "Wir brauchen ein großes Sparprogramm, um die Kosten bei den gesetzlichen Kassen zu senken." Die Ministerin plädierte dafür, dem medizinischen Fachpersonal mehr Aufgaben zu übertragen, um Hausärzte zu entlasten. Für Patienten bedeute dies eine Umstellung. Nötig sei Vertrauen in die Fähigkeiten der Fachangestellten. Zugleich unterstützte Warken die Idee eines sogenannten Primärarztsystems. Das bedeutet, dass Patienten in der Regel zuerst zum Hausarzt gehen und von dort zu Fachärzten überwiesen werden. Gerade deshalb sei die Verteilung der Arbeit im Gesundheitswesen auf mehr Schultern wichtig, auch in Hausarztpraxen, sagte die CDU-Politikerin. Zu einigen Fachärzten sollen Menschen aber auch künftig direkt gehen können, etwa zum Augenarzt oder zum Frauenarzt. Details werde man mit der Ärzteschaft besprechen, kündigte sie an.













