Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Boatengs Sicherheitsdienst
n-tv
Jérôme Boateng muss sich aktuell vor Gericht wegen Körperverletzung verantworten. Der Vorwurf: Er soll seine Ex-Freundin geschlagen und beleidigt haben. Da der Sicherheitsdienst des Fußballers am zweiten Prozesstag eine Zeugin filmt, leitet die Staatsanwaltschaft auch gegen diesen ein Verfahren ein.
Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt nach einem Zwischenfall mit dem Sicherheitsdienst von Jérôme Boateng gegen mehrere mutmaßlich Beteiligte. "Wir haben hier ein Verfahren wegen des Verdachtes der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen gemäß Paragraf 201 a Strafgesetzbuch eingeleitet", teilte eine Behördensprecherin mit. Gegen wie viele Menschen sich die Ermittlungen richten, wollte sie nicht sagen. "Es wird maßgeblich darauf ankommen, was auf den Aufnahmen zu sehen ist."
Hintergrund ist ein Vorfall am vergangenen Freitag im Münchner Strafjustizzentrum am zweiten Tag des Prozesses gegen den Fußball-Weltmeister von 2014 wegen Körperverletzung. Eine Zeugin hatte in dem Verfahren angegeben, sie sei beim Hineingehen ins Gerichtsgebäude gefilmt worden und fühle sich bedroht. Justizbeamte stellten daraufhin die Personalien der Personen fest, die mutmaßlich an dem Vorfall beteiligt waren. Die Staatsanwältin hatte die Feststellung der Personalien beantragt, mit der Begründung, es könne eine Straftat oder die Vorbereitung einer Straftat vorliegen.
Die Frau, die vor Gericht angab, gesehen zu haben, wie Boateng seine frühere Freundin in einem Karibikurlaub attackiert, geschlagen und übel beleidigt habe, war im Zeugenstand in Tränen ausgebrochen. "Da hat man einfach Angst", sagte sie -, "dass man bedroht wird oder seine Familie bedroht wird." Boateng bestreitet die Vorwürfe. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt für ihn die Unschuldsvermutung.