Preisanstieg bei Weihnachtsschokolade: Woran liegt das?
ZDF
Die Regale sind prall gefüllt mit Schoko-Weihnachtsmännern und Co. - doch wer zugreifen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Woran liegt das?
Die Regale sind prall gefüllt mit Schoko-Weihnachtsmännern und Co. - doch wer zugreifen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Warum sind Schokoladenprodukte gerade so teuer? In den Supermärkten drängen sich Nikoläuse neben Weihnachtsmännern. Auf den ersten Blick sieht es aus wie jedes Jahr. Doch wer jetzt zugreift, muss deutlich mehr bezahlen. Das zeigt ein aktueller Vergleich der Verbraucherzentrale Hamburg. "Weihnachten wird dieses Jahr richtig teuer", sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale. "Schon im letzten Jahr war es teuer, aber dieses Jahr nochmals zusätzlich. Das sind Preiserhöhungen bis zu 36 Prozent. Beim Discounter sogar noch deutlicher und höher. Besonders Haushalte mit wenig Geld treffe das hart. Die Industrie begründet die Preissteigerungen mit Ernteausfällen in Westafrika und Spekulationen an den Rohstoffmärkten. Im Dezember 2024 erreichte der Kakaopreis einen historischen Höchstpreis. Inzwischen ist er jedoch deutlich gefallen - liegt aber weiterhin über dem Niveau von 2023. Hersteller verweisen zudem auf langfristige Verträge sowie gestiegene Kosten für Energie, Personal und Transport. Lindt etwa erklärt, man kaufe Kakao langfristig ein: "Es wird deshalb noch einige Zeit dauern, bis wir den Effekt gesunkener Kakaopreise spüren." Lidl teilt mit: "Sobald sich die Einstandspreise bei unseren Lieferanten reduzieren, werden wir diese Preisvorteile unmittelbar an unsere Kunden weitergeben." Verbraucherschützer Armin Valet zweifelt an einer Reduzierung der Preise. Er glaubt, dass die Konzerne die Gewinne für sich behalten. Denn ein Schoko-Weihnachtsmann bestehe nur zu 30 Prozent aus Schokolade, und auch andere Zutaten wie Zucker, Milch oder Butter seien zuletzt günstiger geworden. Für die Kakaobauern selbst ändere sich leider wenig: Neben höheren Preisen macht sich ein weiterer Trend bemerkbar: die sogenannte "Shrinkflation". Produkte werden kleiner, der Preis bleibt gleich. Ein Beispiel: Ein Weihnachtsmann beim Discounter wiegt in diesem Jahr nur noch 110 Gramm - im Vorjahr waren es 200 Gramm. Das entspricht einer versteckten Preissteigerung von rund 72 Prozent.
