Müssen Verbraucher in diesem Winter frieren?
ZDF
Die politisch umstrittene Gas-Pipeline Nord Stream 2 wird in diesem Winter nicht mehr in Betrieb gehen. Droht nun ein Gas-Engpass?
So schlimm wird es in Deutschland wohl nicht kommen, zumindest solange der Winter nicht zu hart wird. Darin sind sich die meisten Experten einig. Der Grund für die neuerliche Sorge: Vor wenigen Tagen hatte die Bundesnetzagentur das Zulassungsverfahren für die Gaspipeline aus Russland vorläufig ausgesetzt, bis die Betreiberfirma nach deutschem Recht organisiert wird.
Dadurch verzögert sich das Verfahren und damit die Zulassungsfrist, die sonst am 7. Januar abgelaufen wäre. "Das war zu erwarten", sagt Claudia Kemfert, Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Denn die EU-Regeln sehen vor, dass Förderung, Lieferung und Betrieb von Gas auf getrennte Unternehmen aufgeteilt werden.
Die Zertifizierung durch die Bundesnetzagentur aber wäre nur der erste Schritt, erklärt Thomas Engelke, Teamleiter Energie und Bauen des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV). Danach muss auch die EU-Kommission noch der Inbetriebnahme zustimmen - vor dem Frühjahr wären also ohnehin keine relevanten Mengen Gas durch die neue Pipeline nach Europa geleitet worden.