Lange Impf-Schlangen: Nerven liegen blank
ZDF
Proteste gegen Impfaktionen nehmen zu, meist von Gegnern. Aber auch Impfwillige werden aggressiv. Im sächsischen Niesky griff die Polizei ein.
"Die Extreme in dieser Pandemie sind kaum noch auszuhalten", sagt Hans-Christian Gottschalk - der Arzt war am Freitag mit einem mobilen Impfteam in der sächsischen Kleinstadt Niesky bei Görlitz im Einsatz. Der Ansturm der Impfwilligen sei schon seit Tagen kaum noch zu bewältigen, die Teams seien täglich drei, vier Stunden länger beim Impfen.
Er habe am Freitag "zum zweiten Mal unter Polizeischutz" gegen Corona impfen müssen, sagt Gottschalk. Das erste Mal waren es Impfgegner, die ihn bedrohten und riefen, er gehöre vor ein Kriegsgericht und würde noch seiner gerechten Strafe zugeführt. Man werde ihn schon finden. Das war am 20. September bei einer Impfaktion für Jugendliche in Görlitz.
Es sei zu zahlreichen Bedrohungen und Beleidigungen gekommen; die Polizei musste einschreiten. Eine Mitarbeiterin des Impfteams habe einen körperlichen und psychischen Zusammenbruch erlitten, andere Mitglieder des Impfteams hätten angekündigt, unter diesen Bedingungen nicht mehr für Impfaktionen zur Verfügung zu stehen.