Jedes fünfte Kind von Armut bedroht
ZDF
Etwa 20 Prozent der unter 18-Jährigen in der Bundesrepublik sind armutsgefährdet. Das hat eine Bundestagsanfrage ergeben.
Bei den Kindern und Jugendlichen in Deutschland ist offiziell jede und jeder Fünfte von Armut bedroht. So leben 20,2 Prozent der unter 18-Jährigen in armutsgefährdeten Haushalten.
Das zeigt eine Antwort des Bundessozialministeriums auf eine Frage der Linken im Bundestag. Voraussichtlich an diesem Mittwoch will die Bundesregierung einen Sofortzuschlag für Betroffene auf den Weg bringen.
Den Linken reicht dies nicht. Familien litten besonders unter den aktuell sehr hohen Preisen für Lebensmittel und Energie, sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch. Er forderte die sofortige Anhebung des Kindergelds für alle Kinder auf 328 Euro. Für die Ärmsten brauche es eine Kindergrundsicherung bis 630 Euro.
Auf das bundesweite mittlere Einkommen bezogen, leben anteilsmäßig die meisten armutsgefährdeten Kinder und Jugendliche in folgenden Bundesländern:
Weit geringere Quoten gibt es in Baden-Württemberg (15,8 Prozent) und Bayern (12,2 Prozent). Als Maßstab für Armutsgefährdung gilt dabei, wer mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens auskommen muss.
Da die Berechnung auf dem gesamten Haushaltseinkommen basiert, ist der entscheidende Faktor das Einkommen der Eltern. Es handelt sich um die jüngsten statistischen Daten aus dem Jahr 2020.
Mit Blick auf die armutsgefährdeten Kinder und Jugendlichen will die Regierung voraussichtlich an diesem Mittwoch einen Sofortzuschlag auf den Weg bringen, wie es am Freitag in der Regierung geheißen hatte. Etwa 2,7 Millionen Kinder und Jugendliche sollen ab 1. Juli 20 Euro mehr im Monat bekommen.