Habeck: Langfristiges Abkommen mit Katar
ZDF
Wirtschaftsminister Robert Habeck hat mit dem Flüssiggas-Exporteur Katar ein langfristiges Energieabkommen geschlossen.
Deutschland und Katar haben nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eine langfristige Energiepartnerschaft vereinbart. Dies scheint ein Schritt auf dem Weg, angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine weniger abhängig von russischem Gas zu werden.
Habeck sagte am Sonntag in Doha nach einem Treffen mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, es sei "großartigerweise" fest vereinbart worden, eine langfristige Energiepartnerschaft einzugehen. "Der Tag hat eine starke Dynamik bekommen", sagte Habeck. Die Unterstützung des Emirs sei über die Maßen stark gewesen und stärker als erwartet.
Der Grünen-Politiker sagte der ARD, Deutschland habe sich mit Energieimporten abhängig gemacht von Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin.
Nun müsse man mit schwierigen Partnern in einen politischen Austausch kommen und diesen fortsetzen. Das Emirat am persischen Golf ist eine absolute Monarchie, in dem der Islam als Staatsreligion das gesellschaftliche Leben prägt. Kritiker werfen Katar vor, geringere Menschenrechtsstandards zu haben als westliche Staaten.
Denn durch den Druck Europas und der internationalen Gemeinschaft habe es bereits Verbesserungen gegeben - wenn auch "weit davon entfernt, den deutschen Standards zu genügen".
Habeck wollte keine Angaben zu vereinbarten Mengen machen. Katar ist einer der weltweit größten Exporteure von Flüssigerdgas (LNG). Vor der Reise hatte er gesagt, es gehe zum einen um kurzfristige als auch um langfristige Lieferungen. Habeck will den Bau von LNG-Terminals in Deutschland vorantreiben.
In Norddeutschland sollen LNG-Terminals errichtet werden, damit Flüssiggastanker dort anlegen können. Dies dauert allerdings mehrere Jahre. Es gehe darum, dass, wenn Deutschland LNG-Terminals baue, Lieferverträge zu haben, die dann die Zusatz-Kapazitäten nach Europa bringen könnten, sagte Habeck. Der Bau der Terminals dauere zwar etwas. Er hoffe aber, dass Katar bis dahin etwas mehr Gas bereitstellen könne.