Grünes Kerosin für die Wende am Himmel
ZDF
Im Emsland startet die erste Produktionsanlage für E-Kerosin. Mit dem grünen Sprit will die Luftfahrt klimaneutral werden.
"Kerosin der Zukunft" nennt die Lufthansa den grünen Sprit aus Werlte, der ab 2022 in ihre Flugzeuge getankt werden soll. Erstmal allerdings in bescheidenem Umfang. Acht Fässer klimaneutrales Rohkerosin sollen die von der gemeinnützigen Organisation atmosfair betriebene Anlage täglich verlassen und anschließend in einer Raffinerie verarbeitet werden. Dort wird das E-Kerosin, das diesen Namen hat, weil es strombasiert produziert wird, "normalem" Kerosin beigefügt.
Die Beimischquote wird zunächst bei 0,5 Prozent liegen. Mehr ist es noch nicht, auch weil der Liter noch deutlich mehr als fünf Euro kostet und mit Kerosin aus Erdöl noch nicht konkurrieren kann. "Bei Anlagen dieser Größe, die zudem nicht auf mehrere Jahrzehnte Betrieb ausgelegt sind, sind die Kosten noch sehr hoch", sagt Dietrich Brockhagen von atmosfair.
Die Idee ist, dass dafür nicht nur die Airlines zur Kasse gebeten werden, sondern auf Wunsch auch die Reisenden. Freiwillig können sie neben einer CO2-Kompensation auch für die Beimischung zahlen und damit die Produktion ankurbeln. Die neue Anlage mag ein kleiner Schritt in Richtung Klimaneutralität sein. Der große Wurf ist sie aber noch nicht.