Frankreichs holprige Zukunft mit Atomenergie
ZDF
Frankreich will auch in Zukunft auf Atomenergie - derzeit bestreitet sie knapp 70 Prozent der Energie. Viele Atommeiler sind aber alt.
In Brüssel setzt sich Frankreich dafür ein, Atomkraft als nachhaltig einstufen zu lassen, um Investoren anzuziehen. Dabei bereitet der französische Atompark eine Menge Probleme - von aktuellen Versorgungsschwierigkeiten bis zu einer fehlenden Strategie der Erneuerung.
Seit Oktober wurden vier der leistungsstärksten Reaktoren Frankreichs aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. Zwei von ihnen befinden sich in Chooz nahe der belgischen Grenze, die beiden anderen im westfranzösischen Civeaux. Der Betreiber EDF meldete Risse an Schweißnähten und Probleme mit Korrosion.
Das Abschalten von Reaktoren führte dazu, dass die Atomkraftwerke im Januar nur noch zwischen 43 und 51 Gigawatt statt 60 Gigawatt produzierten - und das ausgerechnet im Winter, wo allein die Elektroheizungen etwa 30 Gigawatt erfordern. Der Netzbetreiber RTE warnte bereits davor, dass im Fall einer Kältewelle Industriebetriebe heruntergefahren werden müssen oder es in Privathaushalten stundenweise zu Stromausfällen kommen könne.