Bauern warnen vor Preissprüngen
ZDF
Der Bauernverband warnt vor Konsequenzen für den deutschen Markt durch den Ukraine-Krieg; das Brot könnte teurer werden.
Deutschlands Landwirte warnen vor "Preissprüngen in bisher ungekanntem Ausmaß" bei Lebensmitteln infolge des Ukraine-Kriegs. Die Landwirtschaft, aber auch die gesamte Lebensmittelkette sei mit "massiven" Kostensteigerungen insbesondere in den Bereichen Energie, Kraftstoff, Düngemittel und mit Logistikproblemen konfrontiert, erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV).
Er forderte dringend "kurz- und langfristige Maßnahmen" der Bundesregierung und der EU zur Stabilisierung der Agrarerzeugung. Der Vizepräsident des Bauernverbands Schleswig-Holstein, Klaus-Peter Lucht, sagte der "Bild"-Zeitung, er rechne insgesamt mit einem Anstieg der Lebensmittelpreise um durchschnittlich 20 bis 40 Prozent. Der Brotpreis "könnte sich verdoppeln".
Einige Produkte könnten sogar dauerhaft nicht mehr verfügbar sein, wie Sonnenblumen- und Rapsöl oder Aprikosenmarmelade, sagte Lucht weiter. "Durch den Ukraine-Krieg wird es diese bald nicht mehr im Supermarkt geben." Diese Lebensmittel stammen vorwiegend aus der Ukraine.
Der Verbandspräsident wollte diese Zahlen nicht bestätigen.
Konkrete Angaben wären aber "unseriös". Auf jeden Fall erwartet er aber steigende Lebensmittelpreise.
Die Versorgungssicherheit in Deutschland sieht Rukwied "bis ins erste Quartal 2023" gesichert. Hamsterkäufe seien nicht nur nicht notwendig, "nein, sie sind unsinnig". Anders sehe es global aus - der Ukraine-Krieg wird "massive negative Folgen für die Welternährungslage" haben, vor allem in Nordafrika, im mittleren Osten und in Asien.
Um die Produktion kurzfristig zu steigern, haben EU und Bundesregierung bereits vorgeschlagen, dass die Landwirtinnen und Landwirte sogenannte ökologische Vorrangflächen, etwa Brachen, in diesem Jahr ausnahmsweise bebauen dürfen. Dies müsse "zügig, wirksam und praxistauglich" umgesetzt werden, forderte der Bauernverband.