Was hinter der Wut in Bulgarien steckt
ZDF
Nach landesweiten Protesten hat die Regierung in Bulgarien ihren umstrittenen Etatentwurf zurückgezogen. Das reicht der Opposition nicht aus.
Nach Massenprotesten hat Bulgariens Regierung ihren umstrittenen Etatentwurf zurückgezogen. Das reicht der Opposition nicht aus - viele Demonstranten hoffen auf einen Wendepunkt. Bulgarien erlebt gerade die größten landesweiten Proteste seit Jahren. In Sofia, Plowdiw, Warna und vielen anderen Städten sind zehntausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Auslöser war der Regierungsentwurf für den Haushalt 2026 - ein Budget, das neue Steuern für Unternehmen vorsieht, höhere Abgaben für Bürger und steigende Ausgaben für Verwaltung und Polizei. Doch schnell wurde klar: Es geht längst nicht mehr nur um Zahlen. Im Zentrum der Kritik steht das politische Modell, das viele mit Ex-Premier Bojko Borissow und dem einflussreichen Unternehmer und Abgeordneten Deljan Peewski verbinden. "Es gibt nur eines in diesem Land: Korruption - auf allen Ebenen", sagt Demonstrant Assen Dimitrow. Für viele Protestierende repräsentiert das neue Budget nicht Reformen, sondern eine weitere Festigung staatlicher Kontrolle. Ein Student sagt: "Wir sind hier nicht wegen des Budgets, sondern wegen des ganzen Systems. Das ist ein kriminelles Netzwerk." Auffällig bei den Protesten ist der hohe Anteil junger Menschen. Die Demonstrationen werden spürbar von der Generation Z getragen. "Sie behandeln uns wie Tiere. Sie nennen uns Abschaum", sagt die junge Demonstrantin Katerina.













