TikTok, Amazon - und jetzt Ebay: Wieso Live-Shopping boomt
ZDF
Ebay folgt TikTok und Amazon und bringt Live-Shopping nach Deutschland. Händler präsentieren Produkte im Livestream. Was steckt hinter dem Trend?
Nach TikTok und Amazon startet nun auch Ebay Live-Shopping in Deutschland. Händler präsentieren Produkte im Livestream. Was steckt dahinter - und worauf sollten Kunden achten? Für Jannik Alfter ist es wie Bühne und Ladentisch zugleich. Der Händler aus Königswinter bei Bonn verkauft normalerweise Sammelkarten über Auktionen, die Tage dauern. Jetzt geht das in einem Livestream, und jedes Angebot ist nach 15 Sekunden erledigt. "Ich starte jede Auktion mit einem Euro", sagt Alfter, der zu ausgewählten Verkäufern zählt, die Live-Shopping bei Ebay bereits nutzen können. In China ist Live-Shopping längst Alltag. Dort läuft bereits über ein Drittel des gesamten Online-Marktes über solche Formate. In den USA sind es rund vier Prozent - in Deutschland noch weniger als ein Prozent. Ebay will das ändern und geht jetzt mit "Ebay Live" an den Start. Händler können Produkte zeigen, Fragen beantworten und gleichzeitig Auktionen ausspielen. Experten sprechen von einem großen Umbruch. Social Commerce - also das Verschmelzen von Social Media und Online-Handel - wächst rasant. "Wir sehen eine Integration von Social Media und Einkaufen", sagt Richard Geibel, Professor für E-Commerce an der International University in Köln. Der stationäre Handel in den Innenstädten bleibe bestehen, die klassische Produktsuche auf Webseiten sei eher rückläufig, dafür wachse der Handel per Social Commerce. TikTok und Instagram haben das vorgemacht, dort kommen Kauferlebnisse direkt aus dem Livestream oder dem Video gut an. Jetzt der Schritt zur breiten Masse: Für den Professor müssten etablierte Plattformen wie Ebay oder Amazon die eher skeptische deutsche Kundschaft von der neuen Art des Handels überzeugen.
