"Da ist noch eine ganze Menge Wut"
ZDF
Beim Gedenken an den Anschlag spüren viele Magdeburger die alten Wunden. Selbsthilfegruppen geben Halt, um das Trauma zu verarbeiten.
Vor einem Jahr kamen bei dem Anschlag in Magdeburg sechs Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt. Wie es Betroffenen heute geht, erzählt Traumapädagogin Kirsti Gräf. Kirsti Gräf wohnt ganz in der Nähe des Magdeburger Weihnachtsmarkts. Als sie vor einem Jahr von dem Attentat erfährt, eilt sie hin und hilft. Sie hört zu, tröstet, ist einfach da. Seitdem begleitet die ausgebildete Traumapädagogin Angehörige von Getöteten, körperlich Verletzte und psychisch Leidende sowie Ersthelfer. Wie es den Teilnehmenden in den Selbsthilfegruppen geht und was sie brauchen, erzählt sie im ZDFheute-Interview. ZDFheute: Am 20. Dezember gedenkt Magdeburg der Betroffenen und Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt vor einem Jahr. Wie geht es Ihren Teilnehmern? Kirsti Gräf: Viele sagen, dass sie sich zurückversetzt fühlen in der Zeit: Durch die Lichter, die Gerüche, der Weihnachtsmarkt ist an derselben Stelle wieder aufgebaut. Sie beobachten an sich Symptome, die zwischendurch leise geworden waren. Die einen sind unruhiger, schlafen schlechter. Andere merken, dass sie empfindsamer, reizbarer geworden sind. Und dass sie noch immer mit den Folgen dieser Tat kämpfen müssen - körperlich, seelisch. … ist ausgebildete Traumapädagogin. Sie arbeitet bei den Pfeifferschen Stiftungen, wo sie in Gruppen Betroffene des Anschlags von Magdeburg begleitet.













