Mercosur-Handelsabkommen: Entscheidung wohl vertagt
ZDF
Über 25 Jahre ist das Mercosur-Handelsabkommen verhandelt worden. Nun zeichnet sich eine Einigung ab - aber mit Verschiebung.
Über 25 Jahre ist das Mercosur-Handelsabkommen verhandelt worden. Nun zeichnet sich eine Einigung ab - aber dafür soll die Unterzeichnung offenbar erst nochmal verschoben werden. Die Unterzeichnung eines EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten könnte endlich gelingen - jedoch mit einer Verschiebung auf das kommende Jahr. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zeigte sich am Donnerstag bereit, der in der Frage zerstrittenen Europäischen Union auf Wunsch Italiens weitere Bedenkzeit einzuräumen. Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni knüpfte ihre Zustimmung an Bedingungen. Das teilte Meloni in einer Erklärung mit. Zuvor hatte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva erklärt, Meloni habe ihm mitgeteilt, dass sie das Abkommen unterstütze. "Und dann fragte sie mich, ob wir eine Woche, zehn Tage, höchstens einen Monat Geduld haben könnten, dann würde Italien dem Abkommen zustimmen", fügte er hinzu. Er werde mit den anderen Mercosur-Partnern Argentinien, Uruguay und Paraguay beraten. Die Überwindung der Hürden für die Unterzeichnung des EU-Handelsabkommens mit der südamerikanischen Staatengruppe Mercosur galt als eines der beiden Hauptthemen auf dem EU-Gipfel in Brüssel. Eigentlich wollten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa am Freitag nach Brasilia fliegen, um dort den bereits seit 25 Jahren verhandelten Vertrag zu unterzeichnen. Doch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte am Donnerstag eine Verschiebung, um weitere Zusicherungen für französische Landwirte auszuhandeln. In Verhandlungskreisen wurde vermutet, dass Meloni ebenfalls Zusagen für ihre Landwirte erhalten möchte.













