Hilft ein Swift-Ausschluss von Russland?
ZDF
Ausschluss aus Swift: Was würde es bringen, Russlands vom internationalen Banken-Kommunikationsnetzwerk auszuschließen?
Internationale Sanktionen werden aktuell heftig diskutiert: Der Ausschluss Russlands vom Bankennetzwerk Swift steht im Raum. Fragen und Antworten zu den möglichen Folgen:
Über Swift werden täglich Millionen von Nachrichten verarbeitet und milliardenschwere Geldsummen rund um den Globus geschickt. Das System kümmert sich nicht nur um die Verrechnung oder Abwicklung von Zahlungen.
Es stellt auch die technische Infrastruktur zur Verfügung, damit Finanzinstitute bei Geldtransfers über Landesgrenzen hinweg sicher miteinander kommunizieren können. So sind etwa Kreditinstitute durch die Swift-Adresse, kurz BIC, eindeutig identifizierbar und das System stellt sicher, dass eine Auslandsüberweisung auf dem richtigen Konto eingeht.
Können Banken Swift nicht mehr nutzen, kann dies weitreichende Folgen für ihre Geschäfte haben. Denn die Institute sind dann quasi von internationalen Geldströmen ausgeschlossen. Geld aus dem Ausland in ein Land zu transferieren, wird dann schwieriger, umgekehrt genauso. Das kann Warenströme bremsen, weil Firmen dann nicht mehr in der Lage sind, Importe zu bezahlen oder Einnahmen für Exporte zu verbuchen.
Betroffen wären vor allem internationale Devisen-Zahlungen des Energielieferanten im Import- und Exportgeschäft. Probleme bekämen Moskauer Analysten zufolge Banken, darunter westliche, die in Russland Geschäfte machen.
Finanzdienstleistungen würden sich demnach ohne Swift länger hinziehen und deutlich verteuern, weil das Überprüfen und Abgleichen von Transaktionen aufwendiger würde. Einfache russische Bankkunden, die in Rubel bezahlen, müssen aber wohl nichts befürchten.
[Es würde auch Deutschland schaden: CDU-Chef Friedrich Merz warnt vor dem Swift-Ausschluss Russlands]