"Handwerk macht nicht reich, aber glücklich"
ZDF
Trotz Fachkräftemangel und Wirtschafts-Krise entscheiden sich junge Menschen für eine Zukunft in der Handwerksbranche. Was ihnen Hoffnung gibt.
Dem Handwerk ging es schon besser. Bürokratie, Fachkräftemangel und gestiegene Kosten belasten. Warum drei Geschwister dennoch im Jahr 2026 eine Schreinerei übernehmen. Nina Follmann steht vor einer massiven Eichenholzplatte, schätzungsweise vier mal acht Meter groß. Später einmal wird daraus ein Besprechungstisch. Bis zu zehn Personen werden daran Platz finden. Zuerst müssen aber unter anderem noch die Kanten mit einem Bündigfräser sauber abgerundet werden. Follmann ist Schreinermeisterin. Gemeinsam mit ihren beiden Brüdern übernimmt sie im kommenden Jahr die Schreinerei ihres Vaters in Föhren bei Trier. Doch wie kommt man darauf, als junger Mensch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen Handwerksbetrieb zu übernehmen? Das Handwerk sei schon immer Teil des Familienlebens gewesen, sagt Follmann. "Es war kein bestimmter Tag, an dem wir das entschieden haben, sondern da ist man einfach so ein bisschen reingewachsen." Irgendwann sei die Entscheidung gereift: "Wir machen das weiter, alle drei zusammen." Mit der Betriebsübernahme verteilt sich die Verantwortung künftig auf mehrere Schultern - ebenso die aktuellen Herausforderungen: Bürokratie, steigende Kosten, wirtschaftliche Unsicherheit. "Es wird immer ein stetiges Auf und Ab geben", sagt Noch-Chef und Vater Kurt Follmann mit Blick auf die aktuelle Lage im Handwerk. "Es nützt nichts, immer nur Trübsal zu blasen und überall die Schuldigen zu suchen. Man muss es selbst angehen, dann funktioniert es auch." Eine Krisenstimmung wie in Teilen der Industrie gibt es im Handwerk nicht, doch das Vor-Corona-Niveau ist nach wie vor nicht wieder erreicht, wie der Geschäftsklimaindex des Zentralverbands des Deutschen Handwerk (ZdH) zeigt. Viele Betriebe warten weiter auf wirtschaftlichen Aufschwung.













