Landauer Lithium gegen die Rohstoffkrise
ZDF
Lithium ist ein zentraler Faktor für die Energiewende - vor allem für Batterien. In Landau soll der Rohstoff bald umfangreich gefördert werden.
Für die Energiewende wichtig: der Batterierohstoff Lithium. In der Südpfalz soll das "weiße Gold" schon bald in großen Mengen gefördert werden. Der Oberrheingraben in Südwestdeutschland zählt zu den geologisch aktivsten Regionen Mitteleuropas. In Tiefen zwischen 3.000 bis 5.000 Metern finden sich Thermalwässer, aus denen das deutsch-australische Bergbauunternehmen Vulcan Energy Lithium filtern will. Oder auch das "weiße Gold", denn es ist ein entscheidender Rohstoff für Batterien in Elektrofahrzeugen und Smartphones. Schätzungen zufolge wird der Bedarf der Industrie in den kommenden Jahren enorm steigen. Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass sich die benötigte Menge auf der Welt bis 2030 auf rund 455.000 Tonnen mehr als verdoppeln wird. Der Grundstein für die kommerzielle Förderanlage in Landau ist jetzt gelegt. Irgendwann sollen hier mal bis zu 24.000 Tonnen Lithium produziert werden. Das Großprojekt mit dem Namen "Lionheart", Löwenherz, wird von Bund, Ländern und privatwirtschaftlich operierenden Unternehmen gefördert. Rheinland-Pfalz und Nachbar Hessen haben zusammen mit dem Bund 104 Millionen Euro zugesagt, konkret für Anlagen in Landau und Frankfurt-Höchst. Der Rohstofffonds der staatlichen KfW, 2024 erst aufgelegt, gibt weitere Bundesmittel: 150 Millionen. Die erste Auszahlung des eine Milliarde schweren Fonds. Horst Keuter, Mitbegründer von Vulcan Energy, sieht darin einen Vertrauensbeweis: "Es ist ein Zeichen, dass Rohstoffproduktion hier in Europa, in Deutschland, funktioniert, und da ist diese Unterstützung der Bundesregierung sehr wertvoll." Für die Weiterverarbeitung von Lithiumchlorid zum Endprodukt Lithiumhydroxid betreibt Vulcan Energy bereits eine Pilotanlage: in Frankfurt-Höchst. Laut dem Unternehmen könnten in einigen Jahren dann bis zu 500.000 E-Auto-Batterien entstehen.
