EU-Kommission will auch nach 2035 Verbrenner neu zulassen
ZDF
Die EU-Kommission will die Abgasvorgaben für Autos ab 2035 lockern: Nun präsentiert das Gremium Vorschläge, wie die Regel geändert werden soll.
Die EU-Kommission will die Abgasvorgaben für Autos ab 2035 lockern. Dafür hat das Gremium nun einen möglichen Rahmen präsentiert. Noch müssen Parlament und EU-Mitglieder zustimmen. Die EU-Kommission geht im Streit um die Abgas-Vorschriften auf die Autobranche zu und will auch nach 2035 neue Verbrennerfahrzeuge erlauben. Der CO2-Ausstoß soll nun nur noch um 90 Prozent sinken, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit und reagierte damit auf entsprechende Vorstöße der Autobranche und mehrerer EU-Mitgliedsländer. Nach bisherigen Planungen sollten Neuwagen in der EU ab 2035 eigentlich im Betrieb kein klimaschädliches Kohlenstoffdioxid mehr ausstoßen dürfen. Darauf hatten sich Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments 2022 geeinigt. Von dieser Vorgabe soll nun Abstand genommen werden, und es sollen Ausnahmen möglich sein. Nach dem Vorschlag der EU-Kommission sollen die CO2-Flottenemissionen der Autobauer ab 2035 um 90 Prozent sinken statt völlig zu entfallen. Allerdings ist das Festhalten an Verbrenner-Fahrzeugen für die Hersteller mit Kosten verbunden. Diese Emissionen müssen sie kompensieren, etwa durch den Einsatz von grünem Stahl aus der EU oder durch die Beimischung von Co2-neutralen Kraftstoffen an den Tankstellen. Wenn die Kommission ihre Vorschläge vorgestellt hat, sind das Europaparlament und die EU-Mitgliedstaaten am Zug. Sie bewerten die Reformvorschläge und können Änderungen vornehmen. Beide Institutionen können das Vorhaben also noch abschwächen oder verschärfen. Am Ende ist eine ausreichende Mehrheit in beiden Institutionen erforderlich. Wie lange das dauern wird, ist noch unklar.

