Wall Street hebt nach Powell-Erklärung ab
n-tv
Kaffeesatzleserei an den US-Börsen: Fed-Chef Powell kündigt an, dass die Inflation deutlich zurückgehen wird - das erfreut die Anleger. Er hebt aber auch hervor, dass dies einige Zeit dauern könnte - das verunsichert die Börsianer. Vollauf begeistert sind sie dagegen von Künstlicher Intelligenz.
Ein Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell hat am Dienstag für eine Achterbahnfahrt und am Ende für Kursgewinne gesorgt an der Wall Street gesorgt. Mit seinen Aussagen im Economic Club of Washington nahmen die Aktien zunächst an Fahrt auf, während der Dollar nachgab. Im weiteren Verlauf kamen die Indizes unter Druck, bevor sie schließlich wieder zulegten.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,8 Prozent auf 34.157 Punkte. Der S&P-500 stieg um 1,3 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 1,9 Prozent nach oben. Dabei standen den 2.008 (Montag: 792) Kursgewinnern 1.072 (2.322) -verlierer gegenüber und 72 (75) Titel schlossen unverändert.
Im frühen Teil des Interviews hatte Powell darauf verwiesen, dass 2023 die Inflation deutlich zurückgehen werde - dies sorgte für Kursgewinne. Powell hob aber auch hervor, dass es einige Zeit dauern könne, die Inflation zu senken. Dies habe der unerwartet starke US-Arbeitsmarktbericht gezeigt. Damit weckte er Zinssorgen, was vorübergehend Aktien belastete.
Kakao ist teurer denn je, das treibt auch die Schokoladenpreise in die Höhe. Um zehn Prozent sind die Preise vergangenes Jahr gestiegen. Viele Hersteller sagen, dass sie ihre Schokoladen-Produkte in den nächsten Monaten noch teurer machen müssen. Grund dafür sind die schlechten Kakaoernten in den Anbaugebieten in Westafrika, das dritte Jahr in Folge. Die Kakaobauern in Ghana, der Elfenbeinküste, Nigeria und Kamerun haben mit schlechtem Wetter wie Dürre und Überschwemmungen zu kämpfen. Auch die Zuckerpreise steigen seit Langem an. Zudem mache die "deutlich erhöhte Nachfrage am Kakao- und Schokoladenmarkt Druck auf die Preise", sagt Benno Hübel, Chef der Berliner Pralinenmanufaktur Sawade, im ntv-Podcast "Wieder was gelernt". Auch sein Unternehmen müsse deshalb nach dem Sommer die Preise erhöhen - um "fünf bis zehn Prozent".
Die Milliardeneinnahmen aus der Corona-Pandemie nutzt Biontech weiter auf dem Weg zu einem Krebsspezialisten. Alle gesteckten Ziele bestätigte der Konzern nach den ersten drei Monaten. Gemessen an der Vergangenheit kam derweil zum Jahresstart kaum Geld in die Kasse. Das aber soll sich in den nächsten Quartalen ändern.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck steht politisch unter Druck, sein Ministerium habe die Öffentlichkeit falsch informiert, um den Atomausstieg Deutschlands zu besiegeln. Er verweist darauf, die Energie-Industrie sei mit ihm auf einer Linie gewesen. Dem widerspricht nun der Ex-Aufsichtsratsvorsitzende von Eon im ntv-Interview.