Streik legt Betrieb am Flughafen BER lahm
n-tv
Berlin ist für 24 Stunden von der Außenwelt abgeschnitten - zumindest was den zivilen Flugverkehr angeht. Am Airport BER können aufgrund eines Warnstreiks keine Passagierflüge abgefertigt werden. Die Gewerkschaft Verdi setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen von rund 6000 Beschäftigten ein.
Am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) hat einer der folgenreichsten Warnstreiks der vergangenen Jahre begonnen. Die Gewerkschaft Verdi startete am Morgen einen fast 24-stündigen Arbeitskampf und legt damit den Betrieb komplett lahm. Der Airportbetreiber FBB hat bereits alle ursprünglich geplanten rund 300 Starts und Landungen am BER gestrichen. Betroffen sind rund 35.000 Passagiere. Verdi rechnet mit sehr großer Beteiligung beim Arbeitskampf bei den Bodenverkehrsdiensten, der Flughafengesellschaft und der Luftsicherheit.
Die Gewerkschaft begründet den Streik damit, dass es bei den Tarifverhandlungen für die rund 6000 Beschäftigten in den drei Bereichen nicht genug Fortschritt gebe. "Ob es weitere Streiks gibt, hängt davon ab, was am Verhandlungstisch passiert und ob es ein Umdenken der Arbeitgeber gibt", hatte Verdi-Experte Enrico Rümker am Montag gesagt. Ziel des Arbeitskampfes sei es, bessere Arbeitsbedingungen zu erreichen. "Bei vielen Beschäftigten ist das Limit erreicht", erläuterte Rümker, der auch Verdi-Verhandlungsführer beim Bodenpersonal ist. "Die Belastung ist unglaublich, es fehlt viel Personal."
Verdi fordert für die Beschäftigten der Flughafengesellschaft und der Bodenverkehrsdienste 500 Euro mehr Lohn pro Monat bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Arbeitgeberseite fordert in beiden Verhandlungen vor allem deutlich längere Vertragslaufzeiten. Lufthansa-Chef Carsten Spohr kritisierte den Arbeitskampf. "Einen eintägigen Streik als Warnstreik zu bezeichnen, ist schon ungewöhnlich", sagte Spohr am Dienstag. Die Hauptstadt sei luftverkehrsseitig von der Außenwelt abgeschnitten.