Sellering: "Aggressive Haltung" der Gegner
ZDF
Ex-SPD-Politiker Sellering wirft Gegnern von Nord Stream 2 eine "aggressive" Haltung vor. Gemeint sein dürften: die Grünen.
Die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 bleibt heftiger Streitpunkt zwischen den Parteien der Ampel-Koalition. Der frühere SPD-Ministerpräsident in Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, kritisiert außergewöhnlich scharf die Gegner der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2. Er sehe "mit Sorge", sagt er dem ZDF, "dass es erhebliche Kräfte gibt, nicht nur in den USA, sondern auch hier in Deutschland, die immer schon aus verschiedenen Gründen gegen die Pipeline waren".
Diese wollten nun "unabhängig von einem weiteren Handeln Russlands", so Sellering, ein "Aus" von Nord Stream 2 durchsetzen:
Sellering trat wegen einer Krebserkrankung 2017 als Ministerpräsident zurück. Derzeit ist er Vorstandsvorsitzender der von Gazprom finanzierten Stiftung Klima- und Umweltschutz Mecklenburg-Vorpommern, deren Auftrag auch darin besteht, Nord Stream 2 ans Netz zu bringen.
Sellering: Milliarden-Schadenersatz bei Pipiline-Aus
Laut Sellering würden bei einem Aus von Nord Stream 2 die Folgekosten einseitig Deutschland aufgebürdet, "wenn die mit allen Genehmigungen versehene Pipeline aus politischen Gründen gestoppt würde." Er rechnet mit einer erheblichen Verteuerung des Gaspreises und "milliardenschweren Schadenersatzzahlungen".
Nach wochenlangem Streit hatte sich die Bundesregierung vor zwei Wochen darauf verständigt, dass die Gaspipeline Teil von Sanktionen sein soll, sollte Russland in der Ukraine einmarschieren. Die Grünen hatten sich im Wahlkampf grundsätzlich gegen eine Inbetriebnahme ausgesprochen. Auch Teile der SPD und der FDP sehen Nord Stream 2 kritisch.
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