Schnellboot an Schlafwagen
ZDF
Kaum eine Gelegenheit lässt Markus Söder ungenutzt, um zu zeigen, dass er der bessere Kanzlerkandidat ist - und nicht etwa Armin Laschet.
Da saß er mal wieder und grinste vieldeutig. Nein, Markus Söder verlor kein böses Wort über Armin Laschet. Aber sein Auftritt bei Markus Lanz führte mal wieder vor Augen, was die größte Herausforderung für die CSU und ihren Parteichef im Bundestagswahlkampf wird: sich nur bis zu einer Schmerzgrenze anmerken zu lassen, dass er sich selbst für den besseren Kanzlerkandidaten und den CDU-Chef für ungeeignet hält. Der Wahlkampf drohe im Schlafwagen-Modus zu verharren, beklagt der CSU-Chef, verstehe das aber selbstverständlich auch als Mahnung an sich selbst. Sich selbst und das CSU-eigene Wahlprogramm hat Söder kürzlich in der ihm eigenen Bescheidenheit als "Schnellboot" bezeichnet. Dass Armin Laschet Adressat dieser in Metaphern gekleideten Kritik ist, muss Söder gar nicht ausführen. Es ist ein schmaler Grat, auf dem sich die CSU in Richtung Bundestagswahl bewegt. Einerseits darf sie mit ihrer nicht abreißenden Kritik an der CDU und ihrem Kandidaten Unions-Stammwähler nicht verprellen. Auf der anderen Seite baut sie vor für den Fall, dass die Union mit ihrem Wahlergebnis abstürzt. Mit Söder wäre das nicht passiert, wird dann noch am Wahlabend zu hören sein.More Related News