Moskau: Deutschland bestellt weiter Öl
n-tv
Seit Jahrzehnten versorgt die Pipeline "Druschba" Polen und Deutschland mit Öl aus Russland. Infolge des Ukraine-Kriegs haben beide Länder erklärt, im kommenden Jahr freiwillig auf die Lieferungen zu verzichten. Der Chef des russischen Staatskonzerns Transneft sagt etwas anderes.
Deutschland und Polen haben nach Angaben aus Moskau auch für die Zeit nach dem Jahreswechsel Öl aus Russland bestellt. "Sie haben erklärt, dass sie ab dem 1. Januar kein Öl mehr von Russland nehmen. Aber wir haben Bestellungen von polnischen Verbrauchern bekommen: Gebt uns nächstes Jahr 3 Millionen Tonnen und für Dezember 360.000 Tonnen", erklärte der Chef des staatlichen Pipelinekonzerns Transneft, Nikolai Tokarjew, im russischen Fernsehen.
Auch Deutschland habe schon eine Bestellung für das erste Quartal abgegeben. Für die Behauptungen Tokarjews gibt es bisher keine Bestätigung aus Berlin und Warschau. Die Sowjetunion und später Russland lieferten ab 1963 Rohöl über die Pipeline "Druschba".
Seit Anfang Dezember gilt in der EU wegen des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Embargo auf russisches Öl, das auf dem Seeweg geliefert wird. Deutschland und Polen haben jedoch erklärt, freiwillig auch auf russisches Pipeline-Öl verzichten zu wollen. Dieses Verbot soll ab dem 1. Januar gelten.
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