Meyer-Burger verlagert Fokus von Europa auf die USA
n-tv
Mehrfach droht das Solarunternehmen Meyer Burger damit, Investitionen in Deutschland abzubrechen und in die USA zu verlagern. Nun macht der Konzern ernst. Der hiesige Ausbau kommt für den einzigen Solarzellenhersteller in Europa nur infrage, wenn sich die Marktbedingungen verbessern.
Das Solarunternehmen Meyer Burger will seinen Fokus auf den Ausbau in den USA verlegen und die Expansion in Europa erst bei besseren Marktbedingungen vorantreiben. "Durch fehlenden Schutz gegenüber Herstellern, die Module deutlich unter ihren Produktionskosten anbieten, besteht für Anbieter wie Meyer Burger derzeit kein Anreiz mehr, weitere Kapazitäten aufzubauen", teilte das Unternehmen mit. Das Schweizer Unternehmen hat hierzulande Produktionsstätten in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Dort werden Solarzellen und Solarmodule gefertigt.
Meyer Burger hatte wiederholt ein massives Ungleichgewicht der Bedingungen seiner Branche zwischen Deutschland und den USA beziehungsweise China kritisiert und gedroht, geplante Investitionen in Deutschland abzubrechen und in die USA zu verlagern. Dazu wurde auf weitaus bessere Förderbedingungen in Übersee verwiesen.
Erst im Juli hatte das Unternehmen mitgeteilt, künftig Hochleistungs-Solarzellen im US-Bundesstaat Colorado zu produzieren und den geplanten Produktionsausbau in Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt zunächst auf Eis zu legen. "Wie alle europäischen Hersteller stand Meyer Burger im ersten Halbjahr unter dem Einfluss der Angebotspolitik chinesischer Anbieter", hieß es. Diese "fluteten" den europäischen Markt im ersten Halbjahr mit Solarmodulen zu Preisen weit unter Herstellkosten.