Lagarde will Geldpolitik nur schrittweise anpassen
n-tv
Der starke Anstieg der Verbraucherpreise setzt die EZB unter Druck. Die Inflationsrate ist im Januar in der Eurozone auf 5,1 Prozent gestiegen. Vor dem EU-Parlament in Straßburg macht Präsidentin Lagarde trotzdem deutlich: Einen abrupten Kurswechsel wird es so schnell nicht geben.
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird laut ihrer Präsidentin Christine Lagarde keinen abrupten Richtungswechsel einleiten. "Jede Anpassung unserer Geldpolitik wird graduell sein", sagte Lagarde im Europa-Parlament in Straßburg. Sie sprach sich zudem dafür aus, dass die Währungshüter in Anbetracht der aktuellen Unsicherheit mehr denn je Flexibilität bewahren sollten.
"Unsere Geldpolitik ist immer datenabhängig und dies ist umso wichtiger in der Lage, mit der wir gerade konfrontiert sind," sagte die Notenbankchefin. An den Börsen waren zuletzt die Zinsspekulationen ins Kraut geschossen. Dort wurde sogar von Zinserhöhungen bis Dezember von 50 Basispunkten ausgegangen. Letztmalig hatte die EZB Leitzinsen im Jahr 2011 angehoben.
Lagarde hatte Anfang Februar die Tür für einen eventuellen Zinsschritt noch in diesem Jahr ein Stückweit geöffnet. Angesichts des momentanen Inflationsschubs hatte sie nach der jüngsten Zinssitzung ihre frühere Einschätzung nicht mehr wiederholt, wonach eine Zinswende 2022 sehr unwahrscheinlich sei. Gegenüber den Abgeordneten bekräftigte Lagarde, dass es Zinserhöhungen erst nach dem Ende der Anleihenkäufe geben wird.
Gesundheitsminister Lauterbach spricht von einem "explosionsartigen" Anstieg: Die Zahl der Pflegebedürftigen hat im vergangenen Jahr um über 360.000 zugenommen. Das ist deutlich mehr als das erwartete Plus von 50.000. Überraschend sei dies trotzdem nicht, erklärt der Gesundheitsökonom Jürgen Wasem im Gespräch mit ntv.de.
In den Chefetagen der deutschen Unternehmen kühlt sich die Zuversicht beim Blick auf die Konjunktur wieder etwas ab. Die Firmen beurteilten ihre Lage wieder etwas trüber als zuletzt. Neue Bestellungen gehen weiter nur zögerlich ein. Dennoch sehen die Experten die Erholung intakt - nur eben sehr verhalten.