Janša wird zur Herausforderung für die EU

Slowenien übernimmt die EU-Ratspräsidentschaft. Regierungschef Janša, der die kontroversen Themen moderieren soll, ist jedoch selbst umstritten.

Slowenien feiert gerade den 30. Jahrestag seiner Unabhängigkeit – eigentlich ein Fest der Gemeinsamkeit. Doch in diesem Jahr ist das Land gespalten wie selten zuvor: Und das liegt vor allem am Ministerpräsidenten, Janez Janša. Kein anderer spaltet Slowenien derzeit wie er. Regelmäßig feuert er in den sozialen Medien Salven auf diejenigen ab, die er nicht ausstehen kann. Journalisten und Politiker, die nicht seiner Meinung sind, sind zur Dauer-Zielscheibe des Ministerpräsidenten und seiner Online-Maschinerie geworden. Dass Janša offen mit Ungarns rechtspopulistischem Regierungschef Viktor Orbán sympathisiert, besorgt inzwischen viele in der EU – und im eigenen Land. Beide verbindet: Die Jugend bei den Kommunisten, die Rebellion gegen die Führung während der Wende, der Wandel zum Liberalen und dann zum Rechtskonservativen.