Galeria Karstadt Kaufhof kündigt Tarifvereinbarung
n-tv
Angesichts teils erheblich gestiegener Lebenshaltungskosten halten sich die Verbraucher beim Konsum zurück. Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof zieht nun die Reißleine. Der Tarifvertrag muss neu verhandelt werden. Für die Beschäftigten heißt das: Gehaltserhöhungen sind zunächst vom Tisch.
Die Konsumflaute macht Deutschlands letztem großen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof offenbar schwer zu schaffen. Die Handelskette teilte mit, sie habe angesichts der wirtschaftlich angespannten Situation den nach dem Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof geschlossenen Integrationstarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi einseitig gekündigt. Ziel sei es, das Unternehmen "wieder insgesamt nachhaltig zu stabilisieren".
Die Möglichkeit zu diesem Schritt sei für solche Fälle im Tarifvertrag ausdrücklich vorgesehen, betonte das Unternehmen. Das bedeute aber nicht, dass Galeria nun nicht mehr tarifgebunden sei, hieß es weiter. Die Folge dieser Kündigung sei zum einen das "Einfrieren" der Vergütung auf dem aktuellen Lohnniveau und zum anderen die Verpflichtung, mit Verdi zu verhandeln, um den Tarifweg nunmehr an die neue Situation anzupassen.
Der Tarifvertrag war nach der Fusion von Karstadt und Kaufhof unterzeichnet worden und sicherte nicht nur den Erhalt von Standorten, sondern auch Entgeltsteigerungen für die Mitarbeiter analog zum Flächentarifvertrag.