Bidens Gipfelstrategie für Gleichgesinnte
ZDF
Es geht um existenzielle Fragen auf dem G20-Gipfel - nicht zuletzt um den Klimawandel. US-Präsident Biden will voranpreschen.
Angela Merkel, Emmanuel Macron, Boris Johnson und Joe Biden singen - dichtgedrängt und in perfekter Harmonie - ein Lied, das die ganze Welt betört. Natürlich gibt es dieses Quartett nicht wirklich, auch wenn der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, beim Flug nach Rom mit seinen Worten das Bild von neuer Einigkeit in den Himmel über dem Atlantik malte: "Hier sehen Sie Kanzlerin Merkel, Präsident Macron, Premierminister Johnson und Präsident Biden, wie sie alle vom gleichen Liedblatt singen."
Sullivan bezog sich dabei im Pressegespräch zwar nur auf die möglichen neuen Atomverhandlungen mit Iran, aber die maximale Einigkeit von "gleichgesinnten Staaten" wünscht sich das Weiße Haus am liebsten in allen Fragen bei diesem G20-Gipfel. Man könnte meinen, das sei einfacher als sonst, weil doch die autoritären Anführer Wladimir Putin, Xi Jinping und Mohammed bin Salman nicht persönlich anwesend sind.
Doch kaum ein Gipfel der großen Industrienationen zuvor hatte so viele existentielle Fragen zu besprechen, die sich nur gemeinsam und schon gar nicht ohne Einbindung von China, Russland und Saudi Arabien lösen lassen. An diesem Samstag geht es zunächst um die Weltgesundheit - also die Gesundheit der Menschen und die der Wirtschaft, die sich gegenseitig bedingen. Denn nur wo die Menschen geschützt sind vor dem Coronavirus, kann die Wirtschaft wieder florieren; und wo die Wirtschaft noch am Boden liegt, fehlt es an Mitteln für die Pandemiebekämpfung.