AfD will CDU-Mitglied Max Otte nominieren
ZDF
Die AfD hat Max Otte als Steinmeier-Nachfolger nominiert. Das ist ungewöhnlich: Otte ist CDU-Mitglied. Ihm droht der Rauswurf aus der Partei.
Am Nachmittag soll es offiziell werden. Die AfD will Max Otte zum Kandidaten für die Wahl des Bundespräsidenten am 13. Februar nominieren. Der Bundesvorstand und die Landesvorstände haben sich nach ZDF-Informationen bereits mehrheitlich bereits für Otte ausgesprochen. Was noch fehlt ist Ottes Zusage, die für den Nachmittag erwartet wird.
Bernd Baumann, Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion, geht aber davon aus, dass es Otto macht. Auch Vize-Parteichef Stephan Brandner sagte heute in Berlin, Otte sei seiner Meinung nach "Feuer und Flamme" für das Amt.
Otte selbst sprach bereits von der "größten Ehre, die einem widerfahren kann", wenn einem die Kandidatur zum Bundespräsidenten angetragen wird. "Das Amt bietet die Chance, zu heilen, zu versöhnen, zu ermahnen", sagte er der Deutschen Presseagentur.
Otte wäre neben dem amtierenden Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und Gerhard Trabert der dritte Kandidat, der von der Bundesversammlung gewählt wird. Steinmeiers Wahl gilt aus gesichert, da ihn die Ampel-Parteien und die Union unterstützen. Trabert wurde von den Linken aufgestellt.
Ottes Nominierung ist allerdings die brisanteste der drei: Otte ist CDU-, nicht AfD-Mitglied. Er ist Bundesvorsitzender der Werteunion, die nach eigenen Angaben rund 4.000 Mitglieder hat und sich als "Bassbewegung innerhalb der CDU/CSU" versteht. Die CDU selbst erkennt die Werteunion allerdings nicht als eigene Vereinigung an.
Der 57-Jährige ist Wirtschaftsprofessor und Bestseller-Autor. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er in der Finanzkrise 2007 und durch seine Kritik am Euro bekannt. Aufsehen erregte er auch, als er sagte, er könne sich vorstellen, die AfD zu wählen.
Die AfD macht keinen Hehl daraus, mit Ottes Nominierung die Union zu ärgern. Vizeparteichef Brander sagte: