Zinsangst an US-Börsen flaut ab
n-tv
Ein unerwartet starker US-Arbeitsmarktbericht belastet die New Yorker Börsen nicht nachhaltig. Nach einem schwächeren Auftakt legen die Indizes deutlich zu. Nur die Lebensmittelbranche muss Federn lassen, weil die Abnehm-Spritze den Appetit der Verbraucher zügelt.
Trotz anfänglicher Zinssorgen nach dem Arbeitsmarktbericht der US-Regierung ist die Wall Street schnell ins Plus gedreht. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Abend 0,9 Prozent höher auf 33.407 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,6 Prozent auf 13.431 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 1,2 Prozent auf 4308 Punkte zu.
Die Anleger konzentrierten sich den Analysten zufolge auf die Verlangsamung des Lohnwachstums. Steigende Gehälter können zu einer erhöhten Inflation beitragen, da die Unternehmen gestiegene Löhne zur Rechtfertigung von Preiserhöhungen heranziehen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten im September um 4,2 Prozent zum Vorjahr zu. Von Reuters befragte Experten hatten ein Plus von 4,3 Prozent auf dem Radar. "Dies sollte ein Trost für die Notenbanker sein", schrieben die Experten der Investmentbank TD Securities. Das Beschäftigungswachstum blieb indes mit 336.000 neuen Jobs außerhalb der US-Landwirtschaft doppelt so stark wie erwartet. Dies schürte kurz nach der Veröffentlichung Ängste vor einer weiteren geldpolitischen Straffung der US-Notenbank Fed. Die Währungshüter haben seit Anfang 2022 ihren Leitzins von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht, um die hohe Inflation einzudämmen und den Arbeitsmarkt abzukühlen.
Nun warteten die Anleger auf die für Donnerstag geplanten Daten zur Entwicklung der US-Verbraucherpreise. "Die nächsten Schritte der Währungshüter werden jetzt wirklich von diesen weiteren Zahlen abhängen. Sie werden sich freuen, wenn die Inflation bei einem solchen Beschäftigungswachstum bescheiden ausfällt", sagte Paul Nolte, Senior Wealth Advisor und Marktstratege bei Murphy & Sylvest Wealth Management.