Wirtschaft schrumpft stärker als erwartet
n-tv
Als die Corona-Krise im Frühjahr 2020 ihren Lauf nimmt, bricht die Konjunktur in Deutschland ein. Doch nach einigen Monaten erholt sich Europas größte Volkswirtschaft wieder. Im ersten Quartal 2021 erhält dieser Aufschwung einen Dämpfer. Das hat mehrere Gründe.
Der zweite Corona-Lockdown hat die deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn ausgebremst. Der Konjunktureinbruch fiel dabei etwas stärker aus als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im ersten Quartal 2021 um 1,8 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. In einer ersten Schätzung war die Wiesbadener Behörde noch von einem Rückgang um 1,7 Prozent ausgegangen. Die erneuten Einschränkungen im Zuge der Bekämpfung des Coronavirus bremsten den privaten Konsum, der normalerweise eine verlässliche Stütze der heimischen Konjunktur ist. Die privaten Konsumausgaben brachen um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal ein. Dämpfend wirkte dabei auch das Auslaufen der Mehrwertsteuersenkung zum Jahreswechsel. Verbraucher hatten wegen der niedrigeren Steuersätze Anschaffungen auf das zweite Halbjahr 2020 vorgezogen. Diese Käufe fehlten nun in der Konsumstatistik der ersten drei Monate des laufenden Jahres.Gesundheitsminister Lauterbach spricht von einem "explosionsartigen" Anstieg: Die Zahl der Pflegebedürftigen hat im vergangenen Jahr um über 360.000 zugenommen. Das ist deutlich mehr als das erwartete Plus von 50.000. Überraschend sei dies trotzdem nicht, erklärt der Gesundheitsökonom Jürgen Wasem im Gespräch mit ntv.de.
In den Chefetagen der deutschen Unternehmen kühlt sich die Zuversicht beim Blick auf die Konjunktur wieder etwas ab. Die Firmen beurteilten ihre Lage wieder etwas trüber als zuletzt. Neue Bestellungen gehen weiter nur zögerlich ein. Dennoch sehen die Experten die Erholung intakt - nur eben sehr verhalten.