Wie öffentliches Leben gendergerechter wird
ZDF
Historisch gesehen galt das öffentliche Leben den Männern, das Private den Frauen. Städte werden oft immer noch nach diesem Ideal geplant.
77 Prozent der Bevölkerung in Deutschland lebt in Städten (Stand 2020), die Hälfte davon sind Frauen. Trotzdem gebe es eine Tendenz, "die Bedürfnisse, Routinen, Körper und Erfahrungen von Männern als Standard oder universelle Norm zu sehen", sagt Leslie Kern, Expertin für Stadtplanung.
Das führe in der Folge dazu, dass Frauen in der Planung des öffentlichen Lebens bestenfalls nachträglich berücksichtigt wurden. Warum das so ist, zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher.
"Viele der alten Trennungen im öffentlichen Raum bestehen oft fort, basierend auf traditionellen Vorstellungen von Männern in der Öffentlichkeit und Frauen in der Privatsphäre", stellt Urbact, ein euopäisches Projekt zur Förderung von nachhaltiger Stadtplanung, in einer Studie fest. Der öffentliche Raum, die Stadt, galt den Männern, das Private den Frauen. Danach seien Stadtplanungen weiter größtenteils ausgerichtet.