
US-Notenbank schraubt den Leitzins in die Höhe
n-tv
Mit einem weiteren kräftigen Zinsschritt versucht die US-Notenbank Fed, die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Die Zentralbank erhöht die Leitzinsen um 0,75 Prozentpunkte. Sie liegen nun in einer Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent.
Angesichts der hohen Inflationsrate erhöht die US-Notenbank ihren Leitzins erneut stark um 0,75 Prozentpunkte. Damit liegt er nun in der Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent, wie die Federal Reserve (Fed) mitteilte. Mit dieser Maßnahme will die Notenbank der größten Volkswirtschaft der Welt die hohen Verbraucherpreise in den Griff bekommen. Für die Zentralbanker ist die straffe Geldpolitik nicht ohne Risiko - sie müssen aufpassen, dass sie das Wirtschaftswachstum nicht zu sehr ausbremsen. Der erneut ungewöhnlich große Zinsschritt schürt die Angst vor einer Rezession.
Erst im Juni hatte die Fed den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Es war der größte Zinsschritt seit 1994, also seit fast 30 Jahren. Für gewöhnlich zieht es die Fed vor, den Leitzins in Schritten von 0,25 Prozentpunkten anzuheben. Insgesamt ist es die vierte Erhöhung des Leitzinses in diesem Jahr und seit dem Beginn der Coronavirus-Pandemie. Der Druck auf die Notenbank ist groß: Die Teuerungsrate in den USA ist mit 9,1 Prozent so hoch wie seit rund vier Jahrzehnten nicht mehr.
Erhöhungen des Leitzinses durch die Notenbank verteuern Kredite und bremsen die Nachfrage. Das hilft dabei, die Inflationsrate zu senken, schwächt aber auch das Wirtschaftswachstum. Das dürfte auch eine höhere Arbeitslosenquote zur Folge haben. Diese liegt mit 3,6 Prozent aktuell in den USA auf sehr niedrigem Niveau: Nach Angaben des Arbeitsministeriums waren im Juni etwa 5,9 Millionen Menschen ohne Job. Vor Ausbruch der Corona-Pandemie im Februar 2020 waren es 5,7 Millionen gewesen.
