Telekom braucht IT-Spezialisten in Russland
n-tv
Einige Wochen nach Kriegsbeginn kündigt die Telekom ihren Rückzug aus Russland an. Der ist einem aktuellen Bericht zufolge allerdings noch immer nicht abgeschlossen. Software-Spezialisten arbeiten weiterhin von St. Petersburg aus.
Ende März kündigt die Deutsche Telekom an, ihre Aktivitäten in Russland einzustellen. Vor allem in St. Petersburg arbeiten damals Software-Entwickler für Kunden außerhalb Russlands. Das Unternehmen bietet ihnen an, in einem anderen Land weiterzuarbeiten. "Viele Mitarbeitende haben diese Möglichkeit genutzt und das Land verlassen", heißt es in einer Konzernmitteilung. Eine erhebliche Anzahl allerdings nicht, wie das "Handelsblatt" berichtet.
Gut 2000 russische IT-Spezialisten arbeiteten damals demnach für die Telekom, trieben zum Beispiel den Glasfaserausbau in Deutschland oder eine einheitliche App voran. Andere Mitarbeiter könnten die Aufgaben dem Vernehmen nach nicht kurzfristig übernehmen. Hunderte russische Beschäftigte wurden offenbar vorübergehend in der Türkei untergebracht. Einige seien allerdings schon wieder nach Russland zurückgekehrt.
Noch immer beschäftige das Unternehmen eine "erhebliche Anzahl" an Mitarbeitenden in Russland, zitiert die Zeitung mehrere Insider. Der IT-Chef des Konzerns, Peter Leukert, soll demnach Mitte Mai davon gesprochen haben, dass ein Großteil der ursprünglich in Sankt Petersburg angestellten Kollegen dort auch heute für die Telekom tätig sei. Erst im nächsten Jahr sei mit einer vollständigen Abwicklung zu rechnen. Dabei seien selbst Führungskräfte davon ausgegangen, dass mit der Software-Entwicklung in Russland Schluss ist.