Rückzug wird für Firmen zum Hürdenlauf
n-tv
Bürokratische Hürden und rechtliche Unsicherheiten machen es vielen Firmen schwer, sich aus dem russischen Markt zurückzuziehen. Blaupausen für den Rückzug gibt es nicht. Viele Unternehmen müssen eigene Wege suchen - und stoßen dabei an ihre Grenzen.
Der Rückzug aus Russland ist schnell verkündet, doch die Umsetzung gestaltet sich für viele Unternehmen schwer. Denn bürokratische Hürden, rechtliche Unsicherheiten und fehlende Banker machen es für viele westliche Konzerne schwer, ihre wirtschaftlichen Beziehungen in den russischen Markt hinein endgültig zu kappen.
Manche wollen sich die Möglichkeit offenhalten, irgendwann in der Zukunft wiederzukommen. Andere nehmen hohe Abschreibungen in Kauf. Doch eines zeigt das gerade verabschiedete Dekret von Russlands Präsident Wladimir Putin, mit dem er die Kontrolle über ein Gas-Projekt übernahm, an dem ausländische Konzerne wie Shell, Mitsui und Mitsubishi beteiligt sind: Handelt schnell oder gar nicht mehr. Den Rat nahm sich der Chef des finnischen Kaffee-Rösters Paulig, Rolf Ladau, schon früh zu Herzen. Ihm gelang recht schnell nach dem russischen Angriff auf die Ukraine der Ausstieg.
Von Kreditnehmern ersehnt, von Sparern befürchtet: Die Euro-Währungshüter steuern nach einer Serie von Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation auf eine erste Zinssenkung zu. Volkswirte und Analysten rechnen fest damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) heute eine Verringerung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte beschließen wird.