Mexikos blutige Halbzeitwahlen
ZDF
Am "Superwahlsonntag" geht es in Mexiko um Tausende regionale und kommunale Posten. Zuvor ermordeten Kartelle Dutzende Kandidaten.
Die letzten Worte, die Alma Barragán im Wahlkampf an ihre Zuhörer richtete, waren ein Appell sich zu organisieren und für die eigenen Rechte einzustehen: "Wir sind alles verlassene Bürger", sagte die Kandidatin für das Bürgermeisteramt in Moroleón im zentralmexikanischen Bundesstaat Guanajuato. Dann fielen Schüsse. Ein mexikanischer Journalist hielt die entsetzliche Szene vor wenigen Tagen in einem Video fest. Lokale Medien spekulieren über einen Auftragsmord des Kartells "Jalisco Nueva Generación Cartel (CJNG)", deren Mörder aus der Zuhörerschaft die Politikerin der Bürgerbewegung "MC" nicht einmal gekannt haben dürften. Der Fall Barragán ist nur einer von über 100 Morden an mexikanischen Politikerinnen und Politikern vor dem Superwahltag am Sonntag. Andere Kandidatinnen und Kandidaten wurden bedroht, eingeschüchtert oder gleich eingekauft. Nicht wenige zogen ihre Kandidatur verängstigt zurück.More Related News