EU erlaubt Halbleiter-Hilfen - 31 Vorhaben in Deutschland
n-tv
Die Europäische Union will unabhängiger von Chipherstellern außerhalb der Staatengemeinschaft werden. Dazu sollen die Produktionskapazitäten massiv ausgebaut werden. Brüssel erlaubt gut einem Dutzend Mitgliedsstaate, insgesamt fast 70 Vorhaben finanziell zu unterstützen.
Deutschland kann dank grünem Licht aus Brüssel 31 Halbleiterprojekte mit Staatsgeld fördern. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mit. Es gehe um Projekte in elf Bundesländern. Wirtschaftsminister Robert Habeck sprach von einem "wichtigen industriepolitischen Meilenstein". Das stärke die deutsche Halbleiterbranche "entlang der gesamten Wertschöpfungskette".
Hintergrund ist, dass die EU-Kommission zur Stärkung der europäischen Halbleiterindustrie milliardenschwere Staatshilfen im Bereich Mikroelektronik erlaubt hat. Die Brüsseler Behörde genehmigte am Donnerstag Hilfen von 14 Mitgliedstaaten im Umfang von bis zu 8,1 Milliarden Euro im Rahmen eines wichtigen Vorhabens von gemeinsamem europäischen Interesse (IPCEI). Die Staatshilfen sollen zusätzliche 13,7 Milliarden Euro an Privatinvestitionen generieren.
Laut Wirtschaftsministerium wollen die beteiligten deutschen Firmen über zehn Milliarden Euro unter anderem in Produktionsanlagen, Fertigungsstätten und in die Entwicklung von Halbleiterchips investieren. Es geht unter anderem um das Chipdesign, die konkrete Halbleiterherstellung und die Integration in Komponenten. Dabei sollen die Firmen mit vier Milliarden Euro gefördert werden, zu 70 Prozent vom Bund und zu 30 Prozent von den Ländern.