Auschwitz-Gedenkstätte kritisierte Musk-Pläne für X
n-tv
Elon Musk bezeichnet sich selbst als Verfechter der freien Meinungsäußerung, doch einige Kritiker halten seine Ansätze bei Twitter für unverantwortlich. Der nun als X titulierte Kurznachrichtendienst will künftig eine Funktion entfernen, die eigentlich hilft, unter anderem Antisemitismus einzuhegen.
Elon Musk stößt mit den neuerlichen Plänen zur Abschaffung der Blockierfunktion bei seiner Online-Plattform X auf Kritik. So verwies die Gedenkstätte Auschwitz darauf, dass sie bei ihrem Profil regelmäßig Verfasser antisemitischer Kommentare und Holocaust-Leugner blockiere. Wenn deren Accounts gemeldet werden, bleibe dies oft ohne Ergebnis, betonte die Gedenkstätte bei X (ehemals Twitter).
Mit der Blockierfunktion könne man das Gedenken der Opfer des Nazi-Konzentrationslagers schützen. Musk kündigte bei X an, die Blockierfunktion werde bei öffentlichen Beiträgen abgeschafft. Für Direktnachrichten solle sie allerdings bleiben. Musk hatte bereits im Juni geschrieben, Blockieren ergebe keinen Sinn, stattdessen solle eine ausgeweitete Stummschalte-Funktion ausreichen. Danach wurden zunächst keine Schritte in diese Richtung bekannt. Musk kaufte Twitter im vergangenen Herbst für rund 44 Milliarden Dollar und kündigte unter anderem weniger Einschränkungen dafür an, was auf der Plattform gesagt werden darf.
Blockieren und Stummschalten haben bei X unterschiedliche Folgen. Wenn jemand einen Account blockiert, bekommt er dessen Beiträge nicht mehr angezeigt. Zugleich kann aber auch der Blockierte keine Posts des Blockierers sehen und damit interagieren. Experten verwiesen in den vergangenen Jahren darauf, dass die Funktion unter anderem bei Belästigung und Hetzkampagnen hilfreich für die Opfer sei.