Arlt: "Euer Kommandeur weint abends auch"
ZDF
Unter seinem Kommando wurden Tausende aus Kabul ausgeflogen. Im Interview spricht Brigadegeneral Jens Arlt über Zeitdruck, Chaos und Tränen.
Mehr als 5.300 Menschen - so viele Menschen hat die Bundeswehr in der zweiten Augusthälfte aus Afghanistan gerettet, nachdem die Taliban im Eiltempo das Land übernommen hatten. Doch viele Hilfsbedürftige konnten nicht an Bord der rettenden Maschinen geholt werden. Im Interview mit ZDFheute spricht der verantwortliche Bundeswehr-Brigadegeneral Jens Arlt darüber, wie er den Einsatz am Flughafen der Hauptstadt Kabul erlebte - als Kommandeur und als Mensch.
ZDFheute: Wie war die Situation am Flughafen, war klar, wer ausfliegen darf und wer nicht?
Jens Arlt: Das ist ein Wettstreit der Nationen. Jeder versucht, so viele wie möglich in den Flughafen zu bringen. Wir hatten dann an manchen Tagen Tausende da drinnen. Das Problem ist, wenn Sie die nicht ausfliegen können, dann kommen auch keine mehr rein. Das gibt dann draußen Konflikte (…) Und dann müssen Sie kanalisieren.