Zinsentscheid drückt Wall Street ins Minus
n-tv
Die US-Notenbank will ihre lockere Geldpolitik in den kommenden Jahren etwas zurückfahren. Die Ankündigung setzt die Wall Street unter Druck. Die großen Indizes müssen Abschläge hinnehmen. Dafür sind der Dollar und der Anleihenmarkt plötzlich heiß begehrt.
Das Signal der US-Notenbank für eine früher als bislang erwartete Zinswende hat die Wall Street belastet und den Dow-Jones-Index zwischenzeitlich unter die Marke von 34.000 Punkten gedrückt. Im späten Handel erholten sich die Indizes aber wieder von ihren Tagestiefs, ausgelöst durch optimistische Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell zur konjunkturellen Erholung in den USA. Die US-Notenbanker haben signalisiert, dass die Zinssätze bis Ende 2023 steigen werden, früher als sie es noch im März erwartet hatten, da sich die Wirtschaft schnell von den Auswirkungen der Pandemie erholt und die Inflation steigt. Der Median der Projektion zeigte, dass eine Anhebung von nahe Null auf 0,60 Prozent bis Ende 2023 erwartet wird. Im März hatten die Notenbanker noch erwartet, den Leitzins bis 2023 konstant zu halten.Erstmals in der Geschichte steigt der Dow Jones über die 40.000er-Marke. Am Ende schloss er aber 0,1 Prozent leichter mit 39.869 Zählern. Auch die anderen großen Indizes machen kleinere Verluste. Eine Investition einer Beteiligungsfirma des Börsengurus Warren Buffett beflügelt indes die Aktie eines Schweizer Versicherers.
China ist ein Powerhaus für erneuerbare Energien. Die Volksrepublik hat vergangenes Jahr Solaranlagen mit einer Kapazität von 216 Gigawatt installiert und zur Wut westlicher Hersteller so viele weitere gebaut, dass die Preise weltweit um 50 Prozent gefallen sind. Gleichzeitig hat China 2023 Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von fast 50 GW in Betrieb genommen und mit dem Bau von weiteren 70 GW begonnen - 19-mal mehr als der Rest der Welt zusammen! Die Erklärung für diesen Widerspruch? "Kein Land denkt Wirtschaft und Klima so gut zusammen wie China", sagt Barbara Pongratz von der Universität Bremen. Das Prinzip der chinesischen Energiewende sei allerdings Sicherheit, erklärt die Expertin für chinesische Umwelt- und Klimapolitik im "Klima-Labor". "Erst bauen, dann zerstören." Doch es läuft längst nicht alles perfekt: Viele chinesische Provinzen haben die grüne Marschroute von Staatschef Xi Jinping bisher nicht verinnerlicht, fürchten das Ende ihres Wohlstands und wissen, dass sie sich nicht auf ihre Nachbarn verlassen können, wenn Energie knapp wird.