Wirtschaftssanktionen treffen Arme am stärksten
n-tv
Mittels Wirtschaftssanktionen sollen unter anderem Staaten bestraft werden, die gegen Völkerrecht verstoßen. Nun zeigt eine IFO-Auswertung, dass diese vor allem der ärmeren Bevölkerung in den Zielländern schaden. In bestimmten Fällen nimmt sogar die Lebenserwartung ab.
Wirtschaftssanktionen erzeugen einer Studie zufolge hohe Schäden in den Zielländern, besonders für die ärmere Bevölkerung. Sanktionen durch die Vereinten Nationen (UN) führen zu einem Rückgang des Wachstums in den betroffenen Ländern von jährlich zwei Prozentpunkten, wie das Münchner IFO-Institut zu seiner Untersuchung mitteilte. Auf zehn Jahre hochgerechnet komme dies einem Einbruch der Wirtschaftsleistung pro Kopf um 25 Prozent gleich.
Einseitige Sanktionen durch die USA führen demnach zu einem jährlichen Rückgang des Wachstums um knapp einen Prozentpunkt. Langfristig entspricht dies einem Einbruch der Leistung der Wirtschaft pro Kopf um 13 Prozent. "Wirtschaftssanktionen treffen regelmäßig den Teil der Bevölkerung in den sanktionierten Ländern am stärksten, der in oder nahe der Armut lebt", sagte der Leiter der IFO-Forschungsgruppe Steuer und Finanzpolitik, Florian Neumeier. Dies war in der Vergangenheit vor allem bei US-Sanktionen der Fall.
Studien zeigten zum Beispiel, dass durch die 2012 verhängten Sanktionen gegen den Iran vor allem die junge, ungebildete Bevölkerung auf dem Land zu leiden hatte. Die Studie basiert auf Auswertungen von 160 Ländern. Davon waren 67 im Zeitraum von 1976 bis 2012 von Wirtschaftssanktionen betroffen. "In der Vergangenheit wurden Sanktionen meist gegen kleinere Volkswirtschaften verhängt", sagte Neumeier. "Aus den Analysen können wir daher nicht ableiten, wie die aktuellen Sanktionen auf eine große Volkswirtschaft wie Russland wirken."
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