Wirecard-Wirtschaftsprüfer unter Beschuss
n-tv
Nach dem Kollaps des Wirecard-Konzerns könnte die Klagewelle wütender Aktionäre und Gläubiger noch erheblich größer ausfallen als ursprünglich gedacht. Ein Prozessfinanzierer bündelt Zehntausende Forderungen. Die richten sich vor allem gegen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY.
Im Wirecard-Skandal nimmt die Klagewelle geprellter Gläubiger und wütender Aktionäre immer größere Formen an. Der britische Prozessfinanzierer Litfin hat mittlerweile die Ansprüche von 20.000 Wirecard-Geschädigten gesammelt und bereitet Klagen vor, "überwiegend" gegen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, wie das Unternehmen auf Anfrage mitteilte. Litfin prüft demnach auch Klagen gegen die Wirecard AG und deren ehemalige Vorstände. Beauftragt ist die internationale Großkanzlei Pinsent Masons. "Wir freuen uns, dass aufgrund des großen Interesses unsere Finanzierungsschwelle bereits überschritten wurde", heißt es bei Litfin. EY hatte die mutmaßlich seit etlichen Jahren gefälschten Wirecard-Bilanzen geprüft, das Testat aber erst für die Bilanz 2019 verweigert. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht beim insolventen Wirecard-Konzern von "bandenmäßigem Betrug" aus und beziffert den mutmaßlichen Schaden für Banken und andere Geldgeber auf über drei Milliarden Euro.More Related News