Wie Affenpocken behandelt werden können
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Fieber, Kopfschmerzen, Pusteln: Auch in Europa erkranken immer mehr Menschen an Affenpocken. Ein zugelassenes Medikament gegen die Virusinfektion gibt es bislang nicht. Forschende nehmen nun zwei Mittel unter die Lupe, die eigentlich gegen Menschenpocken gedacht sind.
Das Affenpockenvirus breitet sich in Europa immer weiter aus. Inzwischen sind mehr als hundert Fälle nachgewiesen worden - die meisten davon in Großbritannien, aber auch in Deutschland gibt es bereits mindestens fünf Fälle. Betroffene haben zunächst Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten. Einige Tage nach der Infektion treten Pocken auf der Haut auf, die letztlich verkrusten und abfallen. Eine zugelassene Behandlungsmethode gibt es bislang noch nicht. Britische Forschende haben nun zwei Medikamente untersucht, die helfen könnten.
Für ihre Studie, die im Fachmagazin "The Lancet Infectious Diseases" erschienen ist, untersuchte das Forschungsteam um den Tropenmediziner Hugh Adler von der 'Liverpool University Hospitals NHS Foundation Trust' den Krankheitsverlauf von sieben Affenpocken-Fällen in Großbritannien im Zeitraum zwischen August 2018 und September 2021. Drei Infizierten wurden wöchentlich 200 Milligramm des antiviralen Medikaments Brincidofovir verabreicht. Eine Patientin bekam zweimal täglich 600 Milligramm Tecovirimat für zwei Wochen. Die drei weiteren Infizierten nahmen keine Medikamente gegen Affenpocken ein.
Sowohl Brincidofovir und Tecovirimat sind grundsätzlich für eine Pockenbehandlung zugelassen, allerdings nicht für Affenpocken. Bei Tieren hatten die antiviralen Mittel ihre Wirksamkeit laut Forschenden jedoch bereits gezeigt.