Warum viele Dorfgasthöfe aufgeben müssen
ZDF
Auf dem Land werden immer mehr Traditionskneipen geschlossen. Welche Gründe es dafür gibt und welche Rolle Gasthöfe für die Gemeinschaft haben.
Auf dem Land sind immer mehr Traditionskneipen zum Aufgeben gezwungen. Welche Rolle dabei steigende Kosten spielen und welche Bedeutung das Wirtshaus für die Gemeinschaft hat. Aufgeben ist für Margrit Schulz keine Option. Sie ist seit knapp 40 Jahren Chefin im Gasthof Simke in Herzberg, einem Ortsteil der Gemeinde Rietz-Neuendorf in Brandenburg. Das Mobiliar erinnert an die Geschichte des Hauses, das es seit mehr als 200 Jahren als Familienunternehmen gibt. "Wir haben schon die DDR überstanden, da gab es auch nicht alles", erzählt die Gastwirtin, die heute 76 Jahre alt ist. Während der Corona-Einschränkungen habe sie gekämpft und angesichts der aktuellen Krise gehe es wieder um die Zukunft, ergänzt sie. Dann verweist sie auf die gestiegenen Energiekosten. Das seien fast zehn Prozent des Umsatzes und somit eine echte Herausforderung, erläutert die Wirtin. So wie dem Betrieb von Margrit Schulz geht es vielen Gasthäusern im ländlichen Raum - deutschlandweit. In Brandenburg habe das Sterben direkt nach der Wende angefangen, erklärt Olaf Lücke vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Brandenburg. Lücke ergänzt: "Wir hatten mal 1.900 (...), und davon gibt es vielleicht noch 500. Das ist dann schon gut geschätzt. Und daran sieht man den dramatischen Aderlass gerade in dieser Branche in den vergangenen Jahren." Die Ursachen seien vielfältig.













