Wall Street bleibt guter Laune
n-tv
Die Hoffnung auf sinkende Zinsen im neuen Jahr hält die US-Anleger bei Stimmung. Allerdings melden sich erste Zweifel, ob die Erwartungen nicht bereits überzogen sein könnten. Der Dow erreicht sein nächstes Rekordhoch.
Mit leichten Gewinnen hat die Wall Street zu Wochenbeginn den Handel beendet. Dabei hat der Dow-Jones-Index bei 37.393 Punkten erneut ein Allzeithoch markiert. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite stiegen auf neue Jahreshochs. Die Stimmung wurde weiter getragen von der Aussicht auf sinkende Zinsen im Jahr 2024. Gleichwohl warnten Marktbeobachter, dass die Erwartungen den Projektionen der Notenbanker schon sehr weit vorausgeeilt seien.
Der Dow-Jones-Index gewann einen Punkt auf 37.306 Punkte, der S&P-500 legte um 0,5 Prozent zu und der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,6 Prozent. Dabei wurden an der Nyse 1.437 (Freitag: 908) Kursgewinner gesehen, denen 1398 (1950) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 66 (84) Titel.
Die Risikobereitschaft, angeheizt durch die US-Notenbank, dürfte nun erst einmal eine Pause einlegen, erwartet Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management. Fundstrat hielt dem entgegen, dass Aktien derzeit auch durch Käufe von Fondsmanagern gestützt würden, die wegen des makroökonomischen Umfelds besorgt waren und daher bis vor kurzem übermäßig defensiv agierten. "Wenn wir an die letzten zwei Wochen des Jahres 2023 denken, sagt uns das, dass es bis zum Jahresende ein gewisses Maß an Performance-Jagd geben wird", so die Finanzmarktexperten.
Der Softwarekonzern SAP möchte umstrukturieren und macht seinen Mitarbeitern attraktive Angebote, um das Unternehmen zu verlassen. Die Programme schlagen anscheinend voll ein, denn Tausende interessieren sich einem Bericht zufolge für einen Abgang. Doch nicht für alle könnte der Wunsch in Erfüllung gehen.
Von Kreditnehmern ersehnt, von Sparern befürchtet: Die Euro-Währungshüter steuern nach einer Serie von Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation auf eine erste Zinssenkung zu. Volkswirte und Analysten rechnen fest damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) heute eine Verringerung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte beschließen wird.