Verdi ruft zu Streiks bei der Post auf
n-tv
Bei der Post arbeiten nach Angaben von Verdi Zehntausende im Niedriglohnsektor. Die Gewerkschaft fordert angesichts der Inflation 15 Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten, was ihr Arbeitgeber bislang ablehnt. Nun legen die Mitarbeiter für mehrere Tage ihre Arbeit nieder.
Im Tarifkonflikt zwischen Verdi und der Deutschen Post ruft die Gewerkschaft bundesweit zu Streiks in allen Brief- und Paketzentren auf. Die Arbeitsniederlegungen in den Verteilzentren sollten bereits am späten Nachmittag beginnen und auch den ganzen Freitag andauern, teilte Verdi mit. Die zweite Tarifrunde sei "ohne Ergebnis" zu Ende gegangen, hieß es zur Begründung.
"In den folgenden Tagen werden weitere Streiks folgen", kündigte Verdi an. Die Tarifgespräche sollen am 8. Februar fortgesetzt werden. "Die Arbeitgeber haben sich sehr deutlich geäußert, dass sie nicht bereit sind, den Reallohnverlust und die Inflation auszugleichen. Dies sei nicht finanzierbar", erklärte Verdi-Vize und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. "Diese Sichtweise ist für uns nicht akzeptabel."
Es sei angesichts der Milliardengewinne der Post eine "Provokation", dass der Arbeitgeber nicht bereit sei, Reallohnverluste auszugleichen, hieß es weiter. Bei der Post seien 140.000 der 160.000 Tarifbeschäftigten in den unteren Entgeltgruppen eingruppiert. Sie seien "im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen", da sie einen großen Anteil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssten.
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