VdK fordert Mindestlohn von mehr als 14 Euro
n-tv
Nach der Politik sind wieder die Sozialpartner dran: Die Mindestlohn-Kommission legt am Montag ihren Vorschlag für eine Erhöhung vor. Der Sozialverband erhofft sich mindestens 14 Euro, unter Wirtschaftsexperten herrscht keine Einigkeit.
Der Sozialverband VdK fordert eine deutliche Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns von derzeit 12 Euro auf mindestens 14 Euro. "Die Inflation, die noch immer bei über sechs Prozent liegt, frisst die letzte Mindestlohnerhöhung aus dem Oktober 2022 schon heute wieder auf", erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele. "Ein Mindestlohn von mindestens 14 Euro hilft, Einkommensarmut einzudämmen."
Die Mindestlohnkommission aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern will am Montag in Berlin ihren Vorschlag für die neue Höhe des gesetzlichen Mindestlohns vorlegen. Von der letzten Erhöhung waren laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes 5,8 Millionen oder jeder 7. Beschäftigte in Deutschland betroffen. Bentele forderte die Mindestlohn-Kommission auf, zu klotzen und nicht zu kleckern: "Wir erwarten von der Mindestlohn-Kommission, dass sie einen armutsfesten Lohn für die untersten Einkommensgruppen auf den Weg bringt."
Die Kommission will an diesem Sonntag die entsprechende Empfehlung ausarbeiten. In früheren Jahren hatte sie eine mehrstufige Erhöhung empfohlen. Der Beschluss ist zwar für die Bundesregierung nicht bindend, aber die Empfehlungen waren bisher stets per Verordnung des Bundesarbeitsministeriums umgesetzt worden. Die Kommission aus je drei Vertretern von Gewerkschaften und Arbeitgebern, zwei beratenden Wissenschaftlern und der Vorsitzenden Christiane Schönefeld steht vor heiklen Beratungen. Bei der Entscheidung soll sie sich laut Gesetz für einen "angemessenen Mindestschutz" an der Tariflohnentwicklung orientieren, aber auch die Sicherung von Beschäftigung im Blick haben.
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